Das jahr 1917 - ein epochenjahr?
Zufälle gibt es nicht. 1917 war ein entscheidendes Jahr: Der Erste Weltkrieg, dessen Ursachen und Konsequenzen zusammen mit der Russischen Revolution ein Knackpunkt in der Weltgeschichte sind. Ob alle Faktoren untereinander eine Beziehung haben, sodass behauptet werden kann, dass 1917 tatsächlich als Epochenjahr einzuschätzen ist, wird in diesem Kommentar bearbeitet.
Dass der Erste Weltkrieg als erster globaler Konflikt gilt ist schon gewusst, die außerordentliche Anzahl der beteiligten Mächten - Russland, Frankreich, England, Belgien, Canada, Portugal, Japan, Italien und EEUU als Alliierte und Deutschland, das Osmanische Reich und Bulgarien als Achse - ist dabei aber nicht das entscheidende. Die neuen Bedingungen eines industriellen Zeitalters und der Eintritt Amerikas spielen in diesem Milieu die wichtigste Rolle.
Die industrielle Entwicklung ermöglichte es, massiven Material einzusetzen, d.h. Artillerie und Flugzeuge. Die Massenvernichtungswaffen wie der Giftgas veränderten sehr stark die Demographie der Regionen: unheimlich viele Leute wurden auf den statischen Fronten getötet. So ein langer und schwerer Krieg wurde von keiner Macht erwartet. Das enthusiastische und anmaßende Deutschland war heiß auf Macht und rechnete nicht mit einer Niederlage und scheiterten am Schlieffen-Plan.
Der Eintritt der EEUU war auf jedem Fall wesentlich. Erstens, weil der leichtgläubuge Deutsche Kaiserreich es mit dem U-Boot-Krieg verursacht hatte - es war das erste mal, das die Völkerrechte nicht respektiert wurden -; zweitens, weil die Monroe-Doktrin widerspricht wird. Die besagte nämlich, dass die EEUU nur dann in europäischen Konflikten zugreifen konnten, wenn die Ökonomie des Dollars bedroht wurde. Demnach war es das erste mal, dass eine außereuropäische Macht in einem europäischen Konflikt teilnahm. Der erste Faktor war aber unter Umständen nicht entscheidend, denn die EEUU schon zuvor Alliierte Mächte mit Waffen besorgt hatten, d.h. sie