Allemand
Deutschland entwickelte sich nach der Gründung des Kaiserreichs (1871) zu einer europäischen Großmacht und zu einem Industriestaat. Zuerst bestimmte der Reichskanzler Bismarck und danach Kaiser Wilhelm der Zweite die Politik.
Obwohl der Kaiser für das Parlament ein Haus in Berlin bauen ließ (1894)
– den „Reichstag“ -, hatte es wenig zu sagen. Es durfte nicht einmal den
Kanzler wählen.
1918 verlor Deutschland den ersten Weltkrieg und Kaiser Wilhelm der Zweite musste ins Exil gehen.
Am 9.November 1918 proklamierte der sozialdemokratische Politiker Philipp
Scheidemann vom Balkon des Reichstags das Ende des Kaiserreiches und rief die Republik aus. Im Jahr 1919 trat das erste Parlament zusammen, in
Weimar, aber nicht in Berlin, weil dort politische Unruhen waren. Daher erhielt diese erste deutsche
Republik den Namen „Weimarer Republik“. Die Frauen bekamen 1919 das Wahlrecht. Wegen der
Weltwirtschaftskrise 1929 wurden die antidemokratischen Parteien stärker. Im Januar 1933 wurde der
Führer der Nazis, Adolf Hitler, Kanzler des Deutschen Reiches. Als am 27.Februar 1933 der Reichstag brannte, machte Hitler die Kommunisten dafür verantwortlich, verbot alle Parteien außer seiner Partei
(NSDAP = „Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei“) und ließ alle politischen Gegner, aber auch
Juden und andere Minderheiten verfolgen.