Der verdacht
Friedrich Dürrenmatt wurde am 5. Januar 1921 in Konolfingen, einem Dorf im Kanton Bern, geboren. 1935 zog er mit seiner Familie in die Stadt. Sein Vater war ein protestantischer Pfarrer am Salemspital. Bis 1937 besuchte er das Freie Gymnasium in Bern, danach das Humboldt-Gymnasium. Gegen den Willen seines Vaters, der für ihn ein Theologiestudium vorsah, beschloss Friedrich, Maler zu werden. Das Zeichnen wies sich als seine grosse Leidenschaft aus.[1]
“Das Ursprüngliche war immer das Zeichnen. Und am Zeichnen war interessant, dass ich immer Katastrophen gezeichnet habe, Kriege, Sintfluten; ich habe nie Landschaften oder etwas Schönes gezeichnet. Ich habe die “Schwarze Spinne” oder die “Nibelungen” illustriert – das waren Stoffe, die man mir erzählte.”1
Seine Bilder – vor allem sein durchaus expressionistischer Stil - stiessen in der damaligen Zeit auf wenig Erfolg. Aufgrund dessen änderte er seine Meinung und begann im Jahre 1941 an der Universität Bern sein Studium der Philosophie, der Germanistik und der Naturwissenschaften. Kurz darauf, in den Jahren 1942/43, erschienen seine ersten literarischen Werke. Obwohl er letztendlich die Schriftstellerei als Beruf wählte, malte er Zeit seines Lebens weiter.[2]
Im Jahre 1946 verheiratete er sich mit der Schauspielerin Lotti Geissler. Kurz darauf zog er nach Basel, wo einige seiner Werke im Schauspielhaus uraufgeführt wurden. Jedoch hatte er auch als Schriftsteller anfangs wenig Erfolg, die ersten Jahre als freier Schriftsteller waren finanziell schwierig für Dürenmatt und seine Familie. Doch die Lage besserte sich, seine beiden Krimis, „Der Richter und sein Henker“ sowie „Der Verdacht“ wurden ab 1950 als Fortsetzungsgeschichten im Schweizer Beobachter veröffentlicht. 1952 zog Dürrenmatt mit seiner Frau und den Kindern nach Neuenburg.2
Der Durchbruch gelang ihm erst im Jahre 1955: „Der Besuch der alten Dame“ wurde in Zürich uraufgeführt und verhalf Dürrenmatt zu internationalem Ansehen. „Die